Eine Antwort als Pointe

Eine Reaktion von Georg Sawa auf einen auf der Onlinefläche vom SB erschienenen Leserbrief („Ich bin Unseraaner – über die Änderung von – ungarndeutschen – Zeiten und Menschen”) zum Artikel „Unseraans“ SB 3/2020 (S. 7)

Unseraaner ist keine Fliege, die in den Tumult an dem Tellerrand trachtet. Es ist nicht so, dass man einst in der Gülle gelandet ist und jetzt bei dem zweiten Anlauf die süße Molke schlürfen will. Unseraaner ist schon weit genug geflogen. Dazu jedenfalls nicht weit genug, um auch die klare Sicht auf das Geschehen um den Teller herum verloren zu haben. An unseraans zweifle ich selber aber nicht, denn der Kreis wird immer nach außen größer, wo unseraaner hingeschleudert wurde, damit er vom Tellerrand her nicht mehr zu sehen ist. Also, an dieser mikrogalaktären Peripherie der Ungarndeutschen gibt es noch so manche Leute, die viel dazugelernt haben…

Elitäre Abschreckmanöver, geistige Loopings sind unseraanen nicht so fremd, dass ein kleines bisschen Polemik ausreicht, sie in diesem Kreis in die Ecke zu verweisen. Es ist schon klar, dass die ungarndeutsche Zukunft scheinbar alleine für die – unter uns gesagt – doch sehr plötzlich aufgetauchten „jungen Wilden“ anvisiert ist. Oder auch den – sagen wir mal – „neuen Besonnenen“? Denn wer unseraaner Kinder sind, das weiß man selber. Doch, wer sind die jungen Wilden? Haben sie bereits etwas auf den Tisch gelegt, wodurch sie zum Brand geworden sind? Hat man etwas verpasst? Oder sind sie erst von außen her bestimmt, gefördert und geschoben, ohne dass sie sich selber auf ihre Eignung bewiesen hätten? Vielleicht sind sie zu wild. Vielleicht sind sie zu jung. Man weiß ja nicht.

Die rasant gewordene Welt beschleunigt sich jedenfalls dazu nicht schnell genug, um unseraans mitsamt seinen wohlgemeinten Impulsen endgültig loszuwerden. Es gibt das parallele Universum, das unsere Ehre nicht herstellt, jedenfalls aber bewahrt. Ohne Anerkennung und Lorbeerkranz, doch sauber. Wenn Dreck fliegt nach außen, können wir einen Schritt in allen beliebigen Richtungen tun, um nicht wieder ihn voll in die Fresse zu kriegen.

Es gibt manches, das ich nicht verstehe, aber gewiss auch nicht verstehen muss. Zum Beispiel, wieso man bei all der heutigen Fülle an digital- sowie auch in Zeit und Raum ansteuerbaren Zielen, sich und den jungen Wilden nur minimalistische Erwartungen und zweidimensionale Hürden suggeriert? Warum soll man in diesem rasanten Rückwärtsgang auch noch sich selbst von rechts überholen? Ja, das versteht unseraans gerade nicht. Sowie auch das nicht, warum man die Absichten von unseraaner spiegelverkehrt darstellt, als ob irgendeiner es mit Ewiggestrigen, die selbst von Zwanzigjährigen, weil sie falschrum laufen, schon beim Startschuss um so manche Runden überholt worden wäre, belächelt werden soll? Nun, da muß ich noch etwas überlegen, obwohl sich eine Antwort immer klarer umreißt…

Mei liewe Leit!

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