Kommentar: „Iohannis bekommt nur, was er verdient hat”

Von Patrik Schwarcz-Kiefer

Wie das Sonntagsblatt auch berichtete, steht Klaus Iohannis (Johannis) unter ständigem Angriff seitens der rumänischen Sozialdemokraten. Er und durch seine Persönlichkeit auch die deutsche Minderheit werden mit Nazis verglichen. Man könnte sagen, dass es in Rumänien die deutsche Karte gespielt wird.

Wir in Ungarn kennen diese Geschichte sehr gut; eine oft verwendete Taktik der rumänischen Politiker gegen die einheimische madjarische Minderheit zu hetzen. Sie hoffen dadurch auf ein besseres Wahlergebnis. Was die ganze Geschichte pikanter macht, dass Iohannis in solchen madjarenfeindlichen Situationen stets still bleibt. Er blieb still, als der frühere Ministerpräsident neben den Szeklerfahnen auch gleich die Szekler aufhängen wollte. Er lehnt alle Formen der Autonomie ab, er steht für ein Rumänien, das ein Nationalstaat ist. Und er betont immer seine Zugehörigkeit zur Mehrheitsbevölkerung. Jetzt kann er Erfahrungen sammeln, wie es in Rumänien läuft. Jetzt steht er im Fadenkreuz.

Képtalálat a következőre: „heil iohannis”
Screenshot von der Facebook-Seite von Darius Valcov

Die Angriffe haben wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht; es wurde auf der Facebook-Seite eines Beraters der Regierung, des früheren Finanzministers, ein Fotomontage von Iohannis veröffentlicht, wo er als Hitler mit Hakenkreuz und dem Schriftzug “Hail Johannis” dargestellt wird. Einerseits macht es mich ärgerlich, dass ein Teil der rumänischen politischen Elite unsere früheren deutschen Landsleute in Siebenbürgen angreift. Auf der anderen Seite aber habe ich das Gefühl, dass Iohannis nur bekommt, was er verdient hat. Er tolerierte die madjarfeindlichen Stimmen, und jetzt wurde er zum Opfer.

Foto: presidency.ro

 

Folgen Sie uns in den sozialen Medien!

Spende

Um unsere Qualitätsarbeit ohne finanzielle Schwierigkeiten weitermachen zu können bitten wir um Ihre Hilfe!
Schon mit einer kleinen Spende können Sie uns viel helfen.

Beitrag teilen:​
Geben Sie ein Suchbegriff ein, um Ergebnisse zu finden.

Newsletter

Möchten Sie keine unserer neuen Artikel verpassen?
Abonnieren Sie jetzt!