Von Richard Guth
Ja, ich habe Steckenpferde. Und damit nerve ich viele, das ist mir bewusst. Viele, die von sich behaupten, Realitäten bewusst wahrzunehmen und danach zu handeln. Ich weiß, ich bin ein Idealist, das ist bei mir wahrscheinlich auch sternzeichenbedingt. Dennoch ist es schön, dass man hin und wieder auf Gleichgesinnte trifft. Auf andere, die es nicht wahrhaben wollen, dass es nicht anders geht. Und auch was dafür tun.
Manche sagen, ich soll Dinge konkret benennen, nicht immer drumherumreden. Solche Damen und Herren werden jetzt mit Genugtuung feststellen, dass ihr Wunsch erhört wurde.
Also, zum konkreten Fall:
Eine Einladung aus den Reihen der Waschkuter Deutschen. Optisch ansprechend gestaltet, mit traditionellen und modernen Bildelementen, akkurat zweisprachig, Deutsch an erster Stelle – oder wie der wohl deutschstämmige Ex-US-Präsident Trump sagen würde: „German first”.
Was ist das Besondere an dieser Einladung? Eigentlich nichts. Beziehungsweise sollte sie die Norm sein. Dass dem nicht so ist, zeigen zahlreiche, einsprachig ungarische Gegenbeispiele. Ich reagiere des Öfteren darauf, als Nörgler neben all den anderen mit ihren Bilderbuchkommentaren, kriege aber selten eine direkte Reaktion. Bestimmt nerve ich die Leute damit. Wenn das eigennützig wäre, würde ich sagen, man hat Recht. Aber es geht um mehr. Die Volkszählungsergebnisse haben es gezeigt. Deshalb: Diese Einladung gerne mal als Vorlage nehmen. Im Sinne von „Steh’ dazu, aber auf Deutsch oder mindestens zweisprachig!” Es kann sein, dass es sich mittel- und langfristig auszahlt.