GEDANKEN zum 86. Todestag von Prof. Dr. Jakob Bleyer

Von Georg Krix

Unlängst erschien im Sonntagsblatt ein Artikel (als Meinung) mit der Überschrift: Wo werden wir denn hingesteuert?

In diesem Artikel ist u.a. zu lesen:

„…Wenn man das Herangehen eines Jakob Bleyers ins Auge fasst, gab es doch Personen in der Geschichte, die ganz anders gedacht haben. Die mit offenen Augen danach getrachtet haben, die Begabung in den eigenen Reihen zu entdecken und Menschen mit Talent einzugliedern und als Kampfgenossen für die Deutschen in Ungarn auf seinen Weg mitzunehmen. Nun ja, wer ist heute noch ein Jakob Bleyer unter den Ungarndeutschen?…“

Ich möchte die gestellte Frage noch ergänzen: …Und ist jener Jakob Bleyer von damals den heutigen Ungarndeutschen überhaupt bekannt?…

Eine Antwort auf beide Fragen – glaube ich – an der Gedenkfeier/Kranzniederlegung am Bleyer Grab im Budapester Gemeindefriedhof am 1. Dezember erhalten zu haben:

Ich sehe ein vernachlässigtes, verwahrlostes, ungepflegtes Grab, das einen ahnen lässt: Der hier ruht, hat keine Nachkommen.

Dennoch, 8 Personen stehen um das Grab, mit zwei kleinen Blumenkränzen. Es sind hier die Organisatoren der Feier und drei Landsleute aus umliegenden Ortschaften. Eine traurige Begebenheit in trauriger Stimmung.

Wie ist das möglich? Ist Jakob Bleyer, der größte Ungarndeutsche, der Erwecker des ungarländischen Deutschtums, wirklich vergessen – oder sogar wissentlich gemieden?

Wo sind jene Menschen, oder die Nachkommen jener Menschen, für die er gelebt, gekämpft hat und gestorben ist? Angehörige der Familie Jakob Bleyer gibt es wahrscheinlich nicht mehr. Vielleicht noch den Enkelsohn Kussbach in der Ferne, der jedoch für einen „deutschen“ Großvater eh kein Verständnis hat/hatte.

Aber:

Es gibt immerhin noch einhundert- oder gar zweihunderttausend sogenannte Ungarndeutsche, die es aber auch nicht mehr geben würde, hätte vor ca. einhundert Jahren ein Bleyer die Vorfahren nicht vor dem Volkstod gerettet.

Und diese noch vorhandenen Ungarndeutschen haben Organisationen und Institutionen, an deren Spitze „ungarndeutsche“ Leiter, Führer, Vertreter der sterbenden Volksgruppe stehen. Ist auch diesen Jakob Bleyer eine unbekannte Person, oder…? Warum sind diese unsere Vertreter, die Vertreter des Volkes von Jakob Bleyer, nicht am Grabe dieses Erweckers des ungarländischen Deutschtums?

Wo sind die bezahlten oder ehrenamtlichen Vertreter von der ungarndeutschen Landesselbstverwaltung, den regionalen und örtlichen Selbstverwaltungen, der Kulturvereine, des Schulvereins, des St. Gerhardwerks, der J. Bleyer Schule, des J.Bleyer Heimatmuseums, der GJU, des VDH und, und???

Nun, wenn all diese unsere Vertreter nicht dabei waren, nicht dabei sein wollten (konnten?), so wäre es doch gut den Grund des Fernbleibens zu erfahren. Überhaupt, den Grund für das Verschweigen, das Vertuschen der Persönlichkeit, sogar das Nicht-Erwähnen des Namens Jakob Bleyer.

Warum haben die Ungarndeutschen keine Vorbilder/kein Vorbild?

Sehr geehrte LdU: Müsste Jakob Bleyer nicht DAS Vorbild auch für das Ungarndeutschtum von heute sein? Ja, warum denn nicht?

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