Ein Plädoyer für die deutsche Sprache in der EU – Teil 2

Den ersten Teil finden Sie hier.

Von Nelu Bradean-Ebinger

Englisch wichtigste, deutsch meistgesprochene Sprache

Die EU hat derzeit 24 Amtssprachen. Davon zu unterscheiden sind die drei Arbeitssprachen Englisch, Französisch und Deutsch, die benutzt werden können, wenn kein Dolmetscher bereitsteht. Als wichtigste dieser Arbeitssprachen hat sich Englisch durchgesetzt, das von etwa der Hälfte der Europäer verstanden wird. Vor allem die Osterweiterung der EU 2004 hat dazu beigetragen, weil in Polen oder den baltischen Ländern Englisch als Fremdsprache weitaus geläufiger ist als Französisch. Dass künftig gar kein Englisch mehr in den EU-Institutionen gesprochen wird, ist also eher unwahrscheinlich.

Auch viele wichtige Dokumente liegen oft nur in englischer Sprache vor. Ob sich das ändern wird, ist noch offen. Frankreich hat in den vergangenen Jahren penibel darauf geachtet, dass Französisch als ehemals dominierende Sprache in den EU-Institutionen nicht noch weiter an Bedeutung gegenüber Englisch verliert. Spanien und Italien würden ihren Landessprachen ebenfalls gerne mehr Bedeutung bei den EU-Institutionen in Brüssel, Luxemburg und Straßburg verleihen. In der Praxis wird Deutsch in EU-Kommission, EU-Parlament und EU-Rat seltener verwendet, obwohl es mit einem Anteil von etwa 20 Prozent die am häufigsten verwendete Muttersprache ist.

Die EU-Kommission verfügt mit 1.750 Sprachexperten und 600 Verwaltungsbediensteten über einen der größten Übersetzungsdienste weltweit. Im Dolmetscherdienst der EU-Kommission arbeiten 600 festangestellte Dolmetscher, 3.000 freiberufliche Dolmetscher und 250 Personen als Unterstützungspersonal.

Um die geltenden Regeln zu ändern, ist ein einstimmiger Beschluss der übrigen 27 Mitgliedsländer nötig. Möglich ist, dass Länder ihr Veto dagegen einlegen, um Englisch doch zu behalten. Frankreich hat in den vergangenen Jahren penibel darauf geachtet, dass Französisch als ehemals dominierende Sprache in den EU-Institutionen gegenüber Englisch nicht noch weiter an Bedeutung verliert.

Forsetzung folgt!

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