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Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen

Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen

Von Patrik Schwarcz-Kiefer

Man nennt diese Gattung Kritik, obwohl wenn man das Wort Kritik hört, denkt man sofort an negative Meinungen. Wenn man sich den Film “Lissi – Porträt einer Ungarndeutschen” des fränkischen Regisseurs Udo Pörschke anschaut, kann man keine negative Meinung bilden, eine traurige aber schon. Tante Lissi (Elisabeth Hein), geboren 1938 in Ohfala, wohnt in Bonnhard und lebt ein solches Leben, was in 10, höchstens 20 Jahren der Vergangenheit angehören wird. Sie lebt nämlich das vormals typische Leben einer ungarndeutschen Frau, kauft auf‘m Markt ein, backt Strudel, hat mehrere Patschker für unterschiedliche Alltagssituationen und wenn sie jemanden trifft, der Deutsch kann, spricht sie ihn oder sie auf Deutsch, besser gesagt in Ohfalaer Dialekt an. Traurig musste man während des Filmes auch feststellen, dass sowas, was man da sieht, nie wieder zur Realität wird. Der Filmemacher Pörschke, der sich seit langem mit ungarndeutschen Themen beschäftigt, denken wir nur an sein letztes Projekt “Heimatlos”, hat mehrere Tage mit Tante Lissi verbracht, um den Alltag der Bonnharder Schwäbin kennen lernen zu können. Der Film ist gleichzeitig lehrreich und humorvoll. Humorvoll, dank der Persönlichkeit von Tante Lissi, deren Familie alles erlitten hat, was eine ungarndeutsche Familie während des Krieges und in der Nachkriegszeit zu erleiden hatte: Kriegsverluste, Malenkij Robot usw, usf. Wie Tante Lissi sagt, habe ihr dies Kraft verliehen, zum Beispiel für den Spracherhalt. Und noch dazu für die immer positive Lebenseinstellung.

Viele der Zuschauer im Lenau-Haus in Fünfkirchen konnten in Tante Lissi ihre Großmutter, Urgroßmutter wiedererkennen, und das schafft eine emotionale Brücke zu den Zuschauern. Aber der wahre Wert des Filmes ist doch nicht dies, sondern die Tatsache, dass damit Neuland betreten wurde. Dank Udo Pörschke kann man es den kommenden Generationen zeigen, was es bedeutete, zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine alte, aber doch junggebliebene Ungarndeutsche zu sein.

Herr Pörschke ist nach eigenen Angaben 100% davon überzeugt, dass die Muttersprache und Umgangssprache der kommenden Generationen der Ungarndeutschen Ungarisch sein würden. Dadurch, dass er von außen kommt, kann er die wahre Situation ehrlicher beurteilen als viele Ungarndeutsche.

Aber so hoffnungslos würde ich die Lage dennoch nicht einschätzen. Es ist nämlich eine Frage von Entscheidungen, wie man mit den seinen Kindern spricht. Es fällt einem sicher schwerer mit dem Nachwuchs Deutsch zu sprechen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass mit einer guten Werbung viele davon überzeugt werden könnten, dass es sich lohnt. Nun sollte man das als Ziel formulieren. Sicher wird es aber nie mehr so sein wie bei Tante Lissi. Aber dennoch waren und werden Sprachgebrauch und Sprachverhältnisse nie in Stein gemeißelt.

Wer die DVD-Ausgabe des Filmes kaufen würde, kann sich gerne beim Lenau-Haus melden. Die DVD kostet 2500 Ft.

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